Wir präsentieren unser aktuelles Buch Was wir filmten − Filme von ostdeutschen Regisseurinnen nach 1990. Filmemacher*innen aus drei Generationen schreiben über (ihre) Filme nach dem Mauerfall – frühe Spielfilme wie Helke Misselwitz’ Herzsprung, selten gezeigte Dokumentarfilme wie Berlin, Bahnhof Friedrichstraße 1990 (Regie: Konstanze Binder, Lilly Grote, Ulrike Herdin, Julia Kunert) und Bruderland ist abgebrannt (Regie: Angelika Nguyen) sowie neue Arbeiten von Therese Koppe und Ines Johnson-Spain bilden den Ausgangspunkt für eine Debatte über diverses Erinnern.

Dieser Textsammlung ging das Schwerpunktthema Nach der Wende 1990 | 2020 voraus, das im September 2020 beim Internationalen Frauen* Film Fest Dortmund+Köln von Betty Schiel kuratiert wurde. In mehreren Filmprogrammen und bei einem gemeinsamen »Runden Tisch« tauschten sich Filmemacher*innen und Kurator*innen darüber aus, welche Filme aus der Nachwendezeit wichtig waren und warum. Stark spürbar war hier die Präsenz einer dritten Generation, die selbstbewusst eine polymorphe Erzählung aus ostdeutscher Perspektive einforderte. Dies ist Ausdruck einer sich schon seit Jahren anbahnenden und nun endlich unüberhörbar gewordenen Debatte, die wir mit diesem Buch um Filme und Texte von Frauen erweitern. Wir füllen damit eine Leerstelle in der Filmgeschichtsschreibung, denn die Positionen und Werke von ostdeutschen Regisseur*innen nach der Wende sind bisher nicht zusammenhängend betrachtet und gewürdigt worden.

Mit Beiträgen von und über u. a. Madeleine Bernstorff, Lilly Grote, Annekatrin Hendel, Hilde Hoffmann, Kerstin Honeit, Therese Koppe, Ines Johnson-Spain, Cornelia Klauß, Johanna-Yasirra Kluhs, Grit Lemke, Helke Misselwitz, Angelika Nguyen, Phương Thanh Nguyễn, Phương Thúy Nguyễn, Gabi Stötzer, Tamara Trampe und Petra Tschörtner.

Gäste: Madeleine Bernstorff, Lilly Grote, Johanna-Yasirra Kluhs, Ines Johnson-Spain, Cucuteni.