Ein Vortrag von Andrea Seier
Feminismus wird in den gegenwärtigen Medienkulturen wieder häufiger zum Thema. Von Prostitution und Menschenhandel, die ein beliebtes Tatort-Sujet geworden sind, zur Diskussion über sexistische Verhaltensweisen von Politikern: Feministische Themen sind, im Vergleich zu den 1980er und 1990er Jahren, präsenter und führen zu intensiven Debatten. Was genau aber wird unter dem Begriff Feminismus diskutiert? In welcher Weise kommt er in derzeitigen Medienkulturen vor? Und von welchen anderen Entwicklungen ist diese Debatte begleitet? In welcher Weise werden beispielsweise Vorstellungen weiblicher Autonomie mit Schönheitsoperationen im Reality-Fernsehen verknüpft? Welche Rolle spielen Retro- und Vintage-Kulturen für die Re-Aktualisierung von Geschlechterdifferenzen?
Der Vortrag, der auch auf das Magazin BEEF! Bezug nimmt, beschäftigt sich mit der Gleichzeitigkeit feministischer und anti-feministischer Perspektiven, die in den Medien thematisiert werden, und fragt nach ihrem Verhältnis zueinander.
Andrea Seier
Andrea Seier ist Vertretungsprofessorin für Medienöffentlichkeit und Medienakteure unter der besonderen Berücksichtigung von Gender an der Ruhr-Universität Bochum, Institut für Medienwissenschaft. Außerdem ist sie Universitätsassistentin an der Universität Wien, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Kultur- und Medientheorien, Medien und Selbstführung sowie Mikropolitik der Medien. 2007 promovierte Andrea Seier mit dem Titel Remediatisierung. Zur performativen Konstitution von Gender und Medien.