29. April: »Kino Weltsichten« zeigt SONITA
»Sogar ein achtzigjähriger Mann kann eine Sechzehnjährige heiraten. Aber ich bin mir sicher, wenn mein Song herauskommt, wird sich das ändern, zumindest ein bisschen.«
In ihrem international gefeierten Dokumentarfilm erzählt Rokhsareh Ghaem Maghami die Geschichte der 19-jährigen Rapperin Sonita. Sie stammt aus Afghanistan und lebt als illegale Migrantin in Iran – ohne Rechte, offizielle Schulbildung und Papiere. Doch Sonita hat Talent: Als erste afghanische Rapperin erzählt sie ihre Geschichte, die kein Einzelfall ist. So hofft sie, dem Vorhaben ihrer Familie zu entkommen: Die plant, sie für 9.000 $ an einen unbekannten Ehemann zu verkaufen, damit Sonitas Bruder heiraten kann. Nun muss sich auch die Filmemacherin entscheiden: Bleibt sie neutrale Beobachterin oder greift sie ein?
Das Programm richtet sich vor allem an Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, ist aber auch offen für alle, die gerne gute Filme schauen. Die Gespräche im Anschluss an die Filmvorführungen – mit und ohne Gäste – sind meist leidenschaftlich und engagiert, aber immer geprägt vom gegenseitigen Respekt.
29.4., 16 Uhr, Odeon Kino Köln: SONITA (Regie: Rokhsareh Ghaem Maghami, IR/DE/CH 2015, 90′, OmU), Eintritt frei, empfohlen ab 14 Jahren.