Tracing Aleida

Trazando Aleida

Tracing Aleida

Christiane Burkhard

MX
2008
Dokumentarfilm
88’
Fokus

Seit fünf Jahren kennt die 31-jährige Aleida Gallangos ihre wahre Identität. Aufgewachsen in einer Adoptivfamilie, hat sie mit Mitte zwanzig erfahren, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Nun stößt sie darauf, dass ihre Großmutter seit Jahren nach ihr und ihrem Bruder Toni sucht. Von der Großmutter erfährt Aleida auch, dass ihre Eltern Verschwundene des schmutzigen Kriegs sind, den Mexikos autoritäres Regime in den 1970er Jahren gegen linke Oppositionelle führte.

Auf intime Weise nähert sich der Film dem Prozess der Suche nach den Familienangehörigen und den ersten Annäherungen der Geschwister. Gemeinsam mit Aleida forscht die Filmemacherin nach dem Verbleib des Bruders. Die seit 2000 von der Regierung öffentlich gemachten Dokumente über den Krieg erleichtern es, die Geschichten der Vermissten rückverfolgen zu können. Schließlich spüren sie Toni in Washington, D.C. auf und Christiane Burkhard begleitet das Wiedersehen nach 25-jähriger Trennung mit der Kamera. Parallel folgen die Filmemacherin und ihre Protagonistin den Spuren der Eltern in den mexikanischen Bundesstaat Guerrero, in dem sie bis zu ihrer Verhaftung in den 70er Jahren in einer Landguerilla aktiv waren. Anhand des Zusammenfindens der Familie Gallangos blickt Trazando Aleida zurück auf das bis heute weitestgehend unbeachtete Kapitel der mexikanischen Geschichte, in dem ein autoritärer Staatsapparat widerständige Teile der Bevölkerung verschwinden ließ. Seine Uraufführung feierte der Film 2008 auf dem Guadalajara International Film Festival.


Auszeichnungen für ›Trazando Aleida‹
Best Feature-length Mexican Documentary – Morelia International Film Festival 2008 | Best Mexican Documentary – Guadalajara International Film Festival 2008 | José Rovirosa Award / Best Mexican Documentary – International Documentary Film Festival of Mexico City 2008 | Honorary Mention – Encuentro Hispanoamericano Independent Documentary Film and Video Festival 2008 | SIGNIS Award und Julio Pliego Award – Festival de la Memoria Tepoztlán 2008

Regie / Buch / Bildgestaltung

Christiane Burkhard

Montage

Lucrecia Gutiérrez Maupomé

Ton

Matías Barberis

Musik

Guillermo González Phillips

Produktion

Christiane Burkhard, FOPROCINE, Prysma Comunicación, Renew Media, Ambulante/Beca Gucci, Centro de Capacitación Cinematográfica

Kontakt

IMCINE

Christiane Burkhard

Die deutsche Politologin, Filmemacherin und Dozentin lebt seit über zwanzig Jahren in Mexiko. Ab 1994 studierte sie Film am Centro de Capacitación Cinematográfica in Mexiko-Stadt. 1998 verwirklichte sie ein lange geplantes Projekt, eine filmische Erinnerung an ihre Eltern, die zwanzig Jahre zuvor bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Burkhard arbei- tete als Kuratorin von Ausstellungen und veröffentlichte Texte zur Theorie und Praxis des Dokumentarfilms. 2006 erhielt sie ein Media Arts Stipendium der Rockefeller Foundation. Derzeit arbeitet sie an ihrem erweiterten Dokumentarfilmprojekt En camino_taan u xiimbal, una video excavación.


Filme von Christiane Burkhard
La emperatriz de México: Retrato de una cosmopolita – Mariana Frenk-Westheim (Die Kaiserin von Mexiko: Marianne Frenk-Westheim) 2006 | Vuela angelito (Engelchen, Flieg) 2001 | Tecno geist 2000 | Simultánea 1998