After the War

Dopo la guerra

After the War

Annarita Zambrano

IT / FR
2017
Spielfilm
92’
Internationaler Debüt-Spielfilmwettbewerb

2002 beendete Frankreich die Mitterand-Doktrin, die nach Frankreich geflohene italienische Linksterroristen vor der Auslieferung schützte. Im selben Jahr wurde der Jurist Marco Biagi von den sogenannten Neuen Brigaden ermordet. Inspiriert von beiden Ereignissen strickt Annarita Zambrano in Dopo la guerra eine fiktionale Handlung um Marco, einen ehemaligen Linksterroristen im französischen Exil. Während die veränderte politische Lage ihn zwingt, die Flucht nach Südamerika in die Wege zu leiten und damit dem »normalen« Teenageralltag seiner Tochter ein abruptes Ende zu bereiten, werden in einem parallelen Erzählstrang auch die in Italien zurückgebliebenen Verwandten von der gewaltvollen Vergangenheit eingeholt.

»Wir hatten einen Film im Sinn, der sich für eine Revision dieser bestimmten Ära und der Mitterand-Doktrin eignet. Wer schuldig ist, ist schuldig, aber unser Land hat dieses Thema nie aufarbeiten wollen, die Menschen sind nie zur Verantwortung gezogen worden. Der Film möchte kein Urteil fällen, sondern eher einen Kommentar abgeben über Schuld, Menschlichkeit und Politik. […] Die Schuld, die auf diejenigen fällt, die zurückbleiben, ist nicht nur in der klassischen Kultur ein präsentes Motiv – beispielsweise bei Antigone – sondern auch im Katholizismus. Sehr viele Italiener*innen sind davon betroffen, auch ich selbst.«
– Annarita Zambrano

Regie

Annarita Zambrano

Buch

Annarita Zambrano, Delphine Agut

Bildgestaltung

Laurent Brunet

Montage

Muriel Breton

Ton

Ivan Dumas, Frédéric Heinrich

Musik

Grégoire Hetzel

Darsteller*innen

Giuseppe Battiston, Barbora Bubolova, Charlotte Cétaire, Fabrizio Ferracane, Elisabetta Piccolomini

Produktion

Tom Dercourt, Stéphanie Douet, Mario Mazzarotto, Sensito Films, Cinéma Defacto, Movimento Film

Kontakt

Pyramide International

Porträt der Regisseurin Annarita Zambrano

Annarita Zambrano

Annarita Zambrano wurde in Rom geboren und lebt in Paris. Als Regisseurin hat sie mehrere Kurzfilme realisiert, die von den großen internationalen Festivals ausgewählt wurden: Ophélia und Tre Ore bei den Filmfestspielen von Cannes, A la lune montante in Venedig und Andante Mezzo Forte bei der Berlinale. 2013 führte sie Regie für The Black Soul of the Leopard, einen Dokumentarfilm zur politischen Dimension von Viscontis Meisterwerk. Ihr Spielfilmdebüt Dopo la guerra lief 2017 in der Sektion Un Certain Regard in Cannes.